Pressnitz ist eine versunkene Stadt auf dem Erzgebirgskamm

Pressnitz - Přísečnice

Preßnitz ist eine versunkene Stadt auf dem Erzgebirgskamm. Sie befand sich auf dem Erzgebirgskamm, auf dem heutigen Gebiet der Preßnitztalsperre, zwischen Kupferberg und Sonnenberg. Sie wurde 1335 erstmal urkundlich erwähnt. Unweit von Preßnitz befanden sich auch Reischdorf und Köstelwald, wo nur eine kleine, hübsche Kapelle übrig geblieben ist.

1530 wurden große Silbervorkommen in Preßnitz entdeckt, 1535-1537 waren hier die bedeutendsten Jahre, es entstanden viele prächtige Gebäude. 1546 wurde Preßnitz zur königlichen Bergstadt erhoben, die Stadt bekam ein Wappen mit den Bergbausymbolen Hammer und Schlägel. Der Bergbau hier dauerte hier bis 1922 an, die letzte Zeche war Fischer-Zeche südwestlich der Stadt. Letzte Versuche fanden hier zwischen 1967 und 1992 statt, welche aber mangels Ergiebigkeit eingestellt wurden.

Weiterhin war Preßnitz eine bedeutende Musikstadt zu seiner Zeit. verschiedene Kapellen von hier spielten sogar in Kairo, Indien, China, Japan und Nordamerika.

Zur Jahreswende 1945/46 begann die Vertreibung der Deutschen nach den Benesch-Dekreten. 1948 wurden mehrere Personen wegen ungewünschten politischen Verhaltens aus Preßnitz ausgewiesen. Am 31. Dezember 1948 wurde der Bezirk Weipert aufgelöst und Preßnitz dem Bezirk Kaaden zugeteilt. Da eine Neubesiedlung von Preßnitz und seinen Nachbarorten nach der Vertreibung der Deutschen nur ungenügend gelang, wurden 1954/1955 an Preßnitz die Dörfer und Weiler Christophhammer, Köstelwald, Dörnsdorf, Wenkau, Orpus und Reischdorf angegliedert (eingemeindet). 1960 wurde der Bezirk Kaaden samt Preßnitz dem Bezirk Komotau angegliedert. Am 30. Juni 1974 wurde Preßnitz offiziell aufgelöst und seine Gemeindefläche dem Ort Christophhammer angegliedert.

Zeitweise existierten ab dem Zweiten Weltkrieg ein Gefangenenlager und ein Arbeitslager bei Preßnitz.[V 83]

1949 wurde im Haus Nr. 11 ein Heim für griechische Kinder eingerichtet, da in Griechenland Bürgerkrieg herrschte.

Am 6. Juni 1973 um 19:27 Uhr wurden mit 700 kg Dynamit Schloss und weitere Häuser am Marktplatz gesprengt. Diese Sprengung wurde in einem tschechischen Dokumentarfilm festgehalten und diente als Kulisse des deutschen TV-Films Traumstadt von Regisseur Johannes Schaaf. Anfang 1974 standen nur noch wenige Häuser von Preßnitz. Zuletzt wurde das Rathaus abgerissen. Der Bauschutt wurde im Preßnitz-Staudamm, einem Schüttdamm verwendet. 

 

Zu empfehlen hierzu ist dieses Buch „Preßnitz lebt!“, klasse geschrieben, viele Details zur Geschichte etc. Dieses Buch entstand als Schülerprojekt.