"Immer ass'n se Herr Grof!"
Herbstzeit ist Jagdzeit.
Auch Graf Gottfried zu Hohenlohe-Langenburg, auf Schloß Rothenhaus begab sich zur Jagd in Brandauer, Ochsenstaller (Gabrielahütten) oder Kleinhaner Flure.
Jedes Forsthaus hatte zu dieser Zeit ein Herrschaftszimmer.
Fest steht, der alte „Gottfried“, wie ihn die Forstleute liebevoll nannten, war ein ausgesprochener Feinschmecker.
Also richtete er sich im Forsthaus zu Brandau ein. Es war bekannt, dass die Frau des dort ansässigen Revierforstmeisters Langenauer als hervorragende Köchin galt.
Das Essen am reich gedeckten Tisch war für alle ein Genuss. Besonders aber schmeckte es dem Grafen.
Nach mehreren Nachholen rief er wieder die alte Förstersfrau zu sich an den Tisch und flüsterte ihr zu: „Ich muss nochmal zulangen, weil‘ s gar so gut ist.“
Die alte Dame klopfte ihm vertrauensvoll auf die Schulter und sagte: „Immer ass’n se Herr Grof, wenns schmeckt.“
Alle am Tisch, auch Graf Gottfried lachten herzlich.
Auch Jahre später wurde dieser Auspruch bei Zusammenkünften im Forsthaus immer wieder zitiert und von neuem darüber gelacht.
In welchem Jahr sich diese Episode zugetragen hat, ist leider nicht überliefert.
Bilder: 1 Schloß Rothenhaus
2 Ansichtskarte Forsthaus Brandau 1920
3 Ansichtskarte Forsthaus Brandau 1916
4 Standort vom Forsthaus Brandau im Herbst 2016
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