Hostinec U Jezeří

Auf dem Weg zum Schloss Eisenberg, kaum zu sehen, wie ein verwunschenes Märchenschloss, versteckt hinter großen alten Lindenbäumen findet man es, das alte Gasthaus „Hostinec U U Jezeří“. Wer es entdecken mag, der sollte sich  von Obergeorgenthal/Horny Jiritin auf den Weg
zum Schloss Eisenberg/Zámek Jezeří machen,
 zu Fuß, mit dem Rad, dem Motorrad, dem Auto. Zu entdecken, auf halben Wege, im kleinen Ort Černice, der einst Tschernitz hieß.

Im Biergarten findet der Radfahrer oder auch der Wanderer ein schattiges Plätzchen zum Verweilen, 
unter den mächtigen Lindenbäumen. Wir allerdings wollten U Jezeří genauer kennenlernen,
sind, vorbei am Biergarten gleich ins Haus gegangen. 
Fotos an den Wänden zeugen von typisch tschechisch -fröhlicher  Gemütlichkeit. Der passende Zeitpunkt, der richtige „Gästemix“, das ist
wohl das Rezept, dass die fröhlich – tschechische Kneipenatmosphäre ausmacht.

Am frühen Sonntag Abend, zu einer Zeit, an dem die Wirtsleute mit ihren hübschen Enkeln wohl doch lieber unter sich geblieben wären, suchten wir den Weg in die Gaststube. Eine Speisekarte, nein die fanden wir nicht. Kaum über die Schwelle getreten, beantworteten wir die, in klarem Tschechisch formulierte Frage, ob wir denn auch etwas essen wollten. Logisch, wir sind Gäste im Land und können nicht grundsätzlich erwarten und verlangen, in unserer Landessprache angesprochen zu werden. Ein paar tschechische Floskeln seitens der Gäste, sind in tschechischen Gaststätten immer hilfreich, schaffen Vertrauen und auch ein wenig Respekt, den Wirtsleuten gegenüber. Auf unser Ja zum Thema essen, kam das Angebot. Klobasaoder Pizza…? Nach einer kurzen Bedenkzeit unter dem streng fragenden Blick der Wirtin stand für uns fest, Nein, Pizza, das passt nicht zum tschechischen Hospoda, nun ja und die berühmte Klobasa, danach stand uns auch nicht der Sinn. Schon im gehen begriffen, kam die Offerte zur Güte, Gulášs knedlíkem? 

Das war tschechisch! Darauf hatten wir gewartet. Die Wirtin sprach sie in letzter Minute aus, die Einladung zum verweilen. Mit einem leckeren Krušovice vom Fass, ward uns die angemessene Wartezeit auf Gulasch und Knödel nicht lang. Wir genossen eine Stunde im Haus, und verließen satt und zufrieden das Hostinec U Jezeří.

Unser Resümee: Das Gasthaus ist eine schöne Bierkneipe, in der es, wenn sich die richtigen einheimischen Gäste einfinden, durchaus urig gemütlich zugeht. Das verraten die wunderbaren großen Fotos an den Wänden. Man ist freundlich bemüht, auch den gelegentlich vorbeikommenden deutschen Wandersmann mit feinem Bier, einem Kaffee, einer Limo und auch einem kleinen Imbiss, je nach Tagesangebot glücklich zu machen. Gehobene touristische Gastronomie sollte man nicht erwarten, aber man kann es sich in einer Atmosphäre, in der man sich ein bißchen in einer längst vergangenen Zeit wähnt, gut gehen lassen, unserer hektischen Welt kurz entschwinden um danach zufrieden und mit interessanten Eindrücken im Gepäck, den Weg nach Hause anzutreten.

 Ahoj  U Jezeří.